Die folgenden Grundüberzeugungen liegen diesem Buch zugrunde. (Nur) wer mit ihnen übereinstimmt kann und wird dieses Buch mit Gewinn lesen und ist in der Lage sich konstruktiv dazu zu äußern.
Die Heilige Schrift
Die Grundlage für dieses Buch, Auslegung und Überzeugung ist, die Bibel, die Heilige Schrift, Gottes Wort, wie sie uns in ihren 66 Büchern von Gott offenbart wurde. Die Bibel ist sowohl völlig Gottes Wort, als auch ganz Menschenwort. Durch Gottes Vorsehung Führung, Weisheit und Kraft wurde beides in einem Wort Gottes zusammengebracht, genau wie Jesus Christus ganz Gott und ganz Mensch in einem war. Gott hat uns sein Wort in Hebräisch, Aramäisch (Altes Testament) und Griechisch überliefert. Gottes Wort ist genau bis zur Buchstabenebene überliefert. Die wenigen Überlieferung, die unterschiedliche Lesarten an einigen Textstellen zulassen sind wenig an Zahl und völlig ohne Einfluss auf die gesamte Lehre der Bibel. Die Bibel, das Wort Gottes ist in sich völlig stimmig, ohne Widersprüche. Sie wurde von Gott in ihrer Komposition zusammengestellt und überwacht. Gott hat sie uns Menschen als alleinige Autorität und Richtschnur für unser Leben gegeben. Die Bibel, das Wort Gottes ist die alleinige und verbindliche Offenbarung seines Wesens, Willens und Ratschlusses. Nur durch dieses vom Himmel her offenbarte Wort Gottes allein können wir Gott und das Heil finden und richtig vor und für Gott leben. Es gibt keine anderen Offenbarungen des Wesens und Willen Gottes, außer der Bibel und außerhalb des Zentrums der Bibel, Jesus Christus. Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der leiblich in unsere Welt kam und Mensch wurde wie wir Menschen sind. Er wurde von der Jungfrau Maria geboren, lebte und lehrte im damaligen Israel. Jesus litt und starb für unsere Sünden am Kreuz. Am dritten Tag stand er von den Toten auf und sitzt jetzt zur Rechten Gottes des Vaters, wo er für die an vor Gott eintritt und von wo er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. Der Kanon der Heiligen Schrift ist mit der Schrift der Offenbarung abgeschlossen. Die Bibel hat alleinige Autorität und keine traditionelle kirchliche Auslegung der Schrift oder zusätzliche Kirchenordnungen.
Mk 7, 6-8 Meng
6 Dieses Volk ehrt mich (nur) mit den Lippen, ihr Herz aber ist weit entfernt von mir; 7 doch vergeblich verehren sie mich, weil sie Menschengebote zu ihren Lehren machen. 8 Das Gebot Gottes laßt ihr außer acht und haltet an den euch überlieferten Satzungen der Menschen fest.
Menschenwort oder Gotteswort – eine Herzensfrage
Wir können Gottes Willen nur aus seinem Wort erfahren und dürfen nichts Eigenes und Menschliches dazu fügen. Sonst werden wir zu Heuchlern, die unsere eigene Vorstellung von Gott mehr ehren als das, was Gott uns von sich vorstellt. Und ein Heuchler, das macht Jesus klar, ist weit entfernt von Gott – und damit nicht gerettet. Um gerettet zu werden, muss unser Herz an Gott und seinem Wort hängen und nicht (nur) unser Mund an Gott und unser Herz an Traditionen, egal ob sie jüdisch sind oder christlich und kirchlich.
Das Wort Gottes im Alten und im Neuen Testament
Das Wort Gottes, die Bibel in seinen 39 Büchern im Alten und 27 Büchern im Neuen Testament ist die die einziggültige Offenbarung und Richtschnur Gottes, wie wir nach Gottes Willen leben müssen und können.
Gott schreibt Heilsgeschichte in und mit der Menschheit. Progressiv kündigt er sein Heil im Alten Testament an und entwickelt es nach dem Sündenfall über die Sündflut und Noah, über die Erwählung Abrahams und Israels bis hin zu Gottes letzter und vollkommener Offenbarung in der Person Jesu Christi, dem Sohn Gottes, wahrer Mensch und wahrer Gott im Neuen Testament.
Das Neue Testament des Wortes Gottes bezeugt uns klar, dass das Alte Testament einen Schatten der himmlischen Dinge und Wahrheiten in sich trägt, nicht das Ebenbild der Dinge selbst (Hebr 10,1ff). Es spricht von Jesus Christus in allem, was es sagt. Da Gott end- und letztgültig in seinen Sohn Jesus Christus zu uns geredet hat über alle Dinge, die unser Verhältnis als Menschen zu Gott und unser ewiges Schicksal betreffen, liegt das Hauptaugenmerk der Untersuchung dieses Buches auf dem Neuen Testament. Es soll ausführlich und in jeder seiner Nuancen zu Worte kommen, um Gottes Wahrheit treffen und ohne Verzerrung zu erforschen und weiterzugeben. Nur in dem was Gott im Neuen Testament und alleine im Neuen Testament verbindlich sagt, kann jeder Mensch gerettet werden.
Das Alte Testament wird nur punktuell zu Rate gezogen. Seine Schatten der jetzt in Jesus Christus Realität gewordenen Wahrheit unterstützen und verdeutlichen Gottes Heil in Jesus Christus. Das Alte Testament widerspricht nicht der Offenbarung Gottes im Neuen Testament. Es bereitet darauf zu und vor und unterstützt seine Aussagen. Die ersten Christen hatten damals NUR das Alte Testament als Wort Gottes und sie konnten zusammen mit der Lehre der Apostel damit gottesfürchtig leben. Denn alles was darin geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung heute geschrieben (Röm 15, 4). Wieviel mehr wir können wir nach Gottes Willen heute gottesfürchtig leben, die wir jetzt das Vollmaß des Wortes Gottes in seiner endgültigen Gestalt vor uns haben, das Wort Gottes, von dem Jesus Christus, das Wort Gottes selber bezeugt:
Offb 22, 18-19 NeÜ
18 Ich erkläre jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: „Wenn jemand etwas zu dem hinzufügt, was hier geschrieben steht, dem wird Gott die Plagen zufügen, die in diesem Buch beschrieben sind. 19 Und wenn jemand irgendetwas von den prophetischen Worten dieses Buches unterschlägt, dem wird Gott das wegnehmen, was ihm in diesem Buch als Anteil zugesprochen ist, das Recht, in der heiligen Stadt zu wohnen und vom Baum des Lebens zu essen.“
Die Rettung Gottes unter dem Alten Bund
Das Neue Testament bezeugt uns: Ja, durch Einhaltung des mosaischen Gesetzes wurde und wird kein Mensch vor Gott gerecht und kann vor Gott bestehen. Und doch wurden viele alttestamentliche Gläubige gerettet, wie uns das Neue Testament bezeugt. Wie kommt das? Gott redet davon im Alten Testament:
Ja, Gott definiert schon im Alten Testament, wer im gerettet wird. Es sind nicht die, die Zeremonien erfüllen, denn niemals kann das Blut von Tieren Sünden wegnehmen bezeugt uns das Wort Gottes. Aber das Blut des Lammes Jesus Christus kann das.
Die Glaubensheldenliste aus Hebr 11 zeigt uns: Wer Gottes Wort hört und sich glaubend danach richtet, wird gerettet.
Wer mit dem Herzen Gott nach seinem Wort dient, und dabei NICHT auf seine eigene Gerechtigkeit vertraut, der und die können gerettet werden:
Mal 3, 18 NeÜ
Dann werdet ihr wieder den Unterschied zwischen Gerechten und Ungerechten sehen, zwischen denen, die Gott dienen und denen, die es nicht tun.
Und in Jesaja sagt Gott
Jes 66, 2 Slt
Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.
Und wie fest war das Heil Gottes im Alten Testament?
Hesekiel gibt uns darauf die Antwort
Hesekiel 18,20-32 NeÜ
20 Nur wer sündigt, muss sterben. Der Sohn soll nicht die Schuld des Vaters tragen und der Vater nicht die des Sohnes. Die Gerechtigkeit kommt nur dem zugute, der recht vor Gott lebt, und die Schuld lastet nur auf dem Schuldigen. 21 Wenn der Gottlose umkehrt und das Sündigen lässt, sich an meine Ordnungen hält und tut, was gut und richtig ist, dann soll er am Leben bleiben und muss nicht sterben. 22 Keine von allen Sünden, die er begangen hat, soll ihm noch angelastet werden. Weil er danach getan hat, was vor Gott recht ist, soll er am Leben bleiben. 23 Meint ihr, es gefällt mir, wenn ein Gottloser stirbt?“, sagt Jahwe, der Herr. „Nein, ich freue mich, wenn er sein Leben ändert und am Leben bleibt. 24 Wenn aber ein Gerechter nicht mehr recht vor mir lebt, wenn er anfängt, Böses zu tun, und dieselben Abscheulichkeiten begeht wie der Gottlose, soll er dann am Leben bleiben? Nein! Keine von all seinen gerechten Taten wird ihm angerechnet werden. Weil er sich der Untreue schuldig gemacht und Böses getan hat, muss er sterben! 25 Wenn ihr nun sagt: ‚Was der Herr tut, ist nicht recht!‘, so hört mir zu, ihr Leute von Israel: Meine Handlungsweise soll nicht richtig sein? Sind nicht vielmehr eure Handlungen falsch? 26 Wenn ein Gerechter nicht mehr recht vor mir lebt, wenn er Unrecht tut und daraufhin stirbt, so stirbt er wegen des Unrechts, das er getan hat. 27 Wenn aber ein Gottloser umkehrt, sein gesetzloses Handeln lässt und tut, was gut und richtig ist, dann wird er sein Leben retten. 28 Sieht er es ein und lässt sein gesetzwidriges Tun, soll er am Leben bleiben und nicht sterben. 29 Wenn also das Haus Israel sagt: ‚Was der Herr tut, ist nicht recht!‘ – sollte wirklich meine Handlungsweise nicht die richtige sein, ihr Leute von Israel? Sind nicht vielmehr eure Handlungen falsch? 30 Darum werde ich euch das Urteil sprechen, ihr Leute von Israel! Jeder bekommt das, was er durch seine Taten verdient hat, spricht Jahwe, der Herr. Kehrt also um und macht Schluss mit allem Unrecht, damit es euch nicht zur Schuldfalle wird! 31 Trennt euch von allen Vergehen, mit denen ihr euch an mir vergangen habt, und schafft euch so ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr denn sterben, ihr Leute von Israel? 32 Mir gefällt es nicht, wenn ein Mensch sterben muss, spricht Jahwe, der Herr. Kehrt also um, damit ihr am Leben bleibt!“
Im Alten Testament bezeugt Gottes Wort den Gläubigen, dass ihr Heil ein Augenblicksheil oder Aktualzustandsheil ist
Wer JETZT mit und für Gott lebt, ist JETZT im wohlwollenden Gnadenraum Gottes. Und er und sie werden leben, wenn sie in diesem Zustand bleiben und sterben. Wer seine Gottesfurcht und sein Leben für Gott in diesem Leben verlässt, der hat sein Heil verlassen, lebt nicht mehr im Gnadenraum Gottes und wird (ewig) sterben, wenn er stirbt (Jer 17,13).
Doch wie sicher ist unser Heil im Neuen Testament?
Gottes Wort bezeugt uns, dass Jesus Christus uns von unseren Sünden rettet, damit wir jetzt versöhnt mit Gott leben können. Und wer versöhnt mit Gott lebt darf die große Hoffnung und Erwartung haben, dass er und dass sie bei ihrem leiblichen Tode endgültig gerettet werden und in die ewige Herrlichkeit und das ewige Leben bei Gott eingehen werden.
Das im Griechischen hauptsächlich mit „Rettung“ für beide Rettungen im Deutschen wiedergegebene Wort σωτηρία sōtēria lohnt sich mit seinem biblischen Bedeutungsspektrum genauer zu betrachten. Nach dem theologischen Standard-Wörterbuch Strong
bedeutet G4991 σωτηρία sōtēria (meist mit Heil / Erlösung übersetzt)
- das Heil als der gegenwärtige Besitz aller wahren Christen
- Befreiung, Bewahrung, Sicherheit, Rettung
- Befreiung von der Belästigung durch Feinde
- im ethischen Sinne, das, was zur Sicherheit oder zum Heil der Seele führt
- die messianische Errettung
- das zukünftige Heil, die Summe der Wohltaten und Segnungen, die die von allen irdischen Übeln erlösten Christen nach der sichtbaren Wiederkunft Christi vom Himmel im vollendeten und ewigen Reich Gottes genießen werden.
Die jetzige Rettung aller lebenden Christen und Nachfolger Christi ist schon da. Das zukünftige Heil aller wahren Christen steht noch aus.
Betrachten wir die zwei Stufen der Errettung genauer:
Wir werden gerettet durch unsere Hinwendung zu Gott und sein Heilshandeln an uns jetzt
- von unseren Sünden
- von unserer Gottferne
um ewiges Leben JETZT zu haben
Und diese Errettung hat als Ziel
- aus diesem Leben heraus von Sünde, Tod und Teufel final gerettet zu werden
- dass wir in unsere ewige Erlösung einzugehen
- um ewig vereint mit dem Herrn Jesus Christus in der Ewigkeit zu leben
Im Neuen Testament werden die griechischen Schlüsselworte für Worte Errettung (G4991 – σωτηρία – soteria) und errettet (G4982 – σώζω – sozo) und ihre abgeleiteten Wörter genauso häufig und intensiv für die bereits durch Christus geschehene Errettung bei unserer Bekehrung verwendet, wie für die zukünftige Errettung, wenn Jesus wiederkommt und wir aus unserem irdischen und versuchlichen Leben in die vollkommene Auferstehungsgemeinschaft mit Jesus kommen, in der wir weder mehr sündigen können noch sterben werden. Das ist die hier in diesem Buch mit „ewige Errettung“ bezeichnete Errettung.
In der Zwischenzeit, nach unserer 1. Errettung, sind wir in unserem Leben auf dieser Erde auf dem Weg, die zweite Errettung zu erlangen. Christus hat uns erlöst und wird uns erlösen. Er hat uns errettet und wird uns erretten. Und er hat uns bei unserer 1. Rettung als Anzahlung seinen Geist gegeben, das Angeld auf unsere endgültige Erlösung bei unserer zukünftigen zweiten Errettung.
Wir haben also unsere Errettung jetzt schon und auch noch nicht und befinden uns in diesem Zwischenzustand auf dem Weg von der ersten zur zweiten Errettung.
Und die große Frage, das Thema dieses Buches ist, ob uns nach unserer 1. Errettung unsere zweite Errettung automatisch zufällt, egal, was wir zwischenzeilich tun. Oder hängt die Erlangung unserer zweiten Errettung von Bedingungen von unserer Seite oder von Gottes Seite ab.
Und wenn unsere ewige Errettung noch von weiteren Dingen abhängen sollte, welche wären diese. Was fördert oder bremst uns auf dem Weg zur zweiten Errettung. Oder was könnte uns von der ewigen Errettung abhalten und sie verhindern?
Ja, Gottes Wort bezeugt uns einerseits, das Christus eine vollkommene und endgültige Erlösung für die gefunden hat, die in diesem Leben an ihn glauben (Hebr 10, 14-18).
Viele sind zu dieser Erlösung berufen sagt uns Jesus. Wer diese Erlösung annimmt wird ein Jünger Jesu und Christ.
Doch die große Frage im Neuen Testament vor dem Hintergrund des Alten Testamentes lautet:
Kann ein Christ (wieder) verloren gehen? Wird ein Jünger Jesu, der Jesus nachfolgt jemals verloren gehen?
Das untersucht dieses Buch im Folgenden.
Weiterlesen: Intro